Der Skandal rund um die hohen Honorare bei der Hilfsorganisation Unicef in Deutschland hat Irritationen ausgelöst. Einem Bericht der „Frankfurter Rundschau“ zufolge prüft das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI), ob ein Verstoß gegen die Grundsätze des Spenden-Siegels vorliegt. Das DZI wolle nun genau wissen „wer welches Geld wofür bekommen hat“. Bisher war davon ausgegangen worden, dass das DZI vor Verleihung des Spenden-Siegels die Ausgaben prüft. Dem Zeitungsbericht zufolge erhielt ein ehemaliger Unicef-Mitarbeiter als freier Berater ein an das von ihm vermittelte Spendenaufkommen gekoppeltes Honorar. Die DZI-Regeln schliessen jedoch erfolgsabhängige Honorare grundsätzlich aus.
Mehrere Non-Profit-Organisationen gingen inzwischen auf Distanz. Bei Care Deutschland hieß es dem Zeitungsbericht zufolge, die Vorgänge seien erschreckend. Auch die Caritas sprach von einem Problem für die Spendenorganisationen. Das Deutsche Komitee von Unicef gehört mit einem Spendenaufkommen von etwa 74 Millionen Euro zu den größten Spendensammlern in Deutschland.