service94 rät in der Vorweihnachtszeit zu besonderer Vorsicht

Taifun „Haiyan“ forderte bereits innerhalb der ersten Stunden Tausende von Menschenleben. Obwohl internationale Hilfsorganisationen unverzüglich in das Katastrophengebiet aufgebrochen sind, wird es noch unzählige weitere Opfer geben – sie sterben an ihren Verletzungen, an Hunger, Durst und Infektionen. Wagt man es, den einzigen positiven Aspekt an der verheerenden Katastrophe zu benennen, so ist es der günstige Zeitpunkt. Die Vorweihnachtszeit.
Die Spendenbereitschaft der Deutschen ist in den Monaten November und Dezember zwei- bis dreimal höher als in allen anderen Monaten des Jahres. Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe sind in den Köpfen vieler Menschen mit dem Weihnachtsfest verbunden, eine alljährliche Spende ein fester Ritus.
Dass dieser Mechanismus greift, kommt Hilfsorganisation zugute, sie finanzieren einen großen Teil ihrer Projekte und Hilfsgüter durch die Spenden in der Adventszeit, das Weihnachtsgeschäft hilft den Bedürftigen und aktuell den Opfern der Naturkatastrophe tatsächlich.

Vorsicht vor Spendenfallen
Im Geschäft mit dem Gewissen tummeln sich aber auch unseriöse Organisationen, die das schnelle Geld für die eigene Tasche wittern. Wurde am Vortag in den Nachrichten von großer Not berichtet und am nächsten Tag steht ein Spendensammler vor der Tür, ist Vorsicht geboten. Seriöse Organisationen fangen mit dem Spendensammeln nicht erst an, wenn etwas passiert ist. Dort wird vorgesorgt, damit im Falle eines Falles ohne Rücksicht auf den aktuellen Spendenzufluss schnell geholfen werden kann. (Vgl. www.spendenrat.de)

Dramatische Bilder
Betrüger nutzen gerne Bilder von hungernden Kindern mit großen Kulleraugen, von kranken Tieren mit zerzaustem Fell, von alten, kranken und körperlich benachteiligten Menschen.
Das Prinzip ist einfach. Wer ein offensichtlich sterbendes Kind zu Weihnachten sieht, so das Kalkül, hat eine erhöhte Spendenbereitschaft. Mitleid erregen, das Gewissen belasten und Abhilfe in Form einer Spende in Aussicht stellen.
Deshalb: Vorsicht vor emotionalen Spontanentscheidungen, sie sind in Gelddingen selten optimal!

Haustürgeschäfte

Vorsicht geboten ist bei Spendensammlern, die überraschend an der Haustür klingeln. Sie setzen auf den Überrumplungseffekt und profitieren von den Unterschriften, die „unter Druck“ geleistet werden.

Informationen einholen
Auch im vorweihnachtlichen Trubel sollte es möglich sein, sich ausreichend über Hilfsorganisationen und Spendenprojekte zu informieren. Wie präsentiert sich die Organisation online? Hat sie eine eigene Homepage, eine seriöse Rechtsform? Werden Ansprechpartner und verantwortliche Personen genannt? Gibt es eine ordentliche Anschrift? Wird etwas über die Verwendung der gesammelten Mittel gesagt?

Unbeantwortete Fragen
Wenn zu einer Kampagne oder einem Projekt wichtige Fragen offen bleiben, sollte man diese klären. Am einfachsten ist es, bei der betreffenden Spendenorganisation anzurufen oder eine E-Mail zu schreiben. Offene Fragen sollten ausführlich, kompetent und inhaltlich befriedigend geklärt werden können. Eine fehlende Rücksprache-Möglichkeit ist ein ganz schlechtes Zeichen.

Dass die Spende dort ankommt, wo sie ankommen soll, ist bei großen, oftmals international tätigen Organisationen gewährleistet. Soll die Spende regionale Projekte fördern, empfiehlt sich ein persönlicher Besuch. Manchmal werden von kleineren Organisationen neben finanziellen Hilfen auch Sachspenden oder ehrenamtliche Tätigkeiten gewünscht. Und über ein persönliches Interesse freuen sich seriöse Organisationen immer.