Raphael Ebenhoch, Geschäftsführer des Malteser Hilfsdienstes in der Diözese Hildesheim, über den Bundesfreiwilligendienst

Am 1. Juli 2011 setzte die Bundesrepublik Deutschland nach 55 Jahren die allgemeine Wehrpflicht aus. Für soziale Einrichtungen, Rettungsdienste, Kliniken, Alten- und Pflegeheime eine immense Herausforderung, denn mit Ende der Wehrpflicht fielen gleichzeitig rund 80.000 Zivildienststellen weg.

Wer sollte die Aufgaben der Zivis übernehmen? Der Bundesfreiwilligendienst sollte helfen, die Folgen der Aussetzung des Zivildienstes zumindest teilweise zu kompensieren. Das Bundesfamilienministerium finanziert jährlich 35.000 BFD-Stellen.

Der Start war allgemein eher schleppend – begründet durch die allgemeine Unsicherheit, wie die Politik mit der Abgrenzung und der Zwangskontingentierung zum Freiwilligen Sozialen Jahr umgehen wird.

Auch der Malteser Hilfsdienst war besorgt. Claudia Kaminski, Sprecherin des Malteser Hilfsdienstes, erklärte im Juli 2011 in einem BILD-Interview: „Wir kämpfen mit dem Wegfall der Zivis. Und es ist ein riesiger Aufwand für unsere Dienststellen, die Lücken zu schließen.“

Nach einem Jahr Bundesfreiwilligendienst hat sich die Lage für den MHD in der gesamten Diözese zum Positiven gewendet. Geschäftsführer Raphael Ebenhoch beschreibt die Situation: „Es sind zwar insgesamt weniger Arbeitsstellen, aber dies wird ausgeglichen durch den großen Einsatz und die hohe Motivation der Bufdis.“

Wer sich für den Job als BDFler entscheidet, möchte sich sozial engagieren und stellt seine Arbeitskraft freiwillig in den Dienst unserer Gesellschaft. Dies hat zu überraschenden Problemen geführt: „Wir waren verblüfft von dem großen Engagement der neuen Mitarbeiter und mussten sogar die Ausbildungsinhalte erweitern. Die Bufdis sind hoch motiviert und machen hier einen tollen Job“, fasst Ebenhoch zusammen. Das Durchschnittsalter der BDFler liegt beim MHD in der Diözese bei 20 Jahren, Frauen und Männer sind etwa gleich häufig vertreten. Und so unterschiedlich die Lebenssituationen der jungen Menschen auch sind, sie haben eines gemeinsam: eine große Motivation, den Menschen in unserem Land zu helfen.

Ein Jahr Bundesfreiwilligendienst: Für den Malteser Hilfsdienst in der Diözese eine Erfolgsmodell.

Die service94 GmbH in Burgwedel bei Hannover betreibt seit 1986 die Öffentlichkeitsarbeit in Form der Mitgliederwerbung für den Malteser Hilfsdienst e.V. in der gesamten Diözese Hildesheim.