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Sprechen Dialoger im Auftrag von gemeinnützigen Vereinen oder Verbänden Passanten in der Öffentlichkeit an, um sie über die Aufgaben und Ziele eben jener Vereine zu informieren und mögliche Förderer zu werben, spricht man vom Face-to-face-Fundraising.
Face-to-face-Fundraising sichert die Finanzierung von Organisationen, steigert ihren Bekanntheitsgrad  und ist inzwischen zum unverzichtbaren Instrument der Öffentlichkeitsarbeit geworden.
Nun sind es meistens junge Menschen, die sich auf diese Weise für humanitäre Organisationen, für den Tierschutz oder den Naturschutz engagieren. Kaum verwunderlich, richten sich doch die Stellenanzeigen der Fundraising-Agenturen für einen „Job als Dialoger“ oft bereits in der Ansprache an Menschen, die sich (noch) gerne duzen lassen. „Wenn Du Lust hast, Dich mit einem jungen Team für die Gute Sache zu engagieren…“ so oder ähnlich der typische Wortlaut eines Stellenangebots.

Wer aber wird angesprochen? Wer ist der typische Förderer?

Laut der „Bilanz des Helfens“, einer aktuellen Studie von GfK und Deutschem Spendenrat, haben im vergangenen Jahr 33,4 Prozent der deutschen Bevölkerung gespendet. Rund die Hälfte von ihnen sind sogenannte „treue Spender“, die mit ihren regelmäßigen Spenden das finanzielle Fundament der Organisationen sichern.
85 Prozent der treuen Spender ist 40 Jahre alt und älter, die Spendenbereitschaft steigt der Studie zufolge proportional zum Alter. Damit ist ein wichtiges Kriterium der Zielgruppe im Face-to-face – Fundraising definiert.
Nun muss man kein Kommunikationswissenschaftler sein, um die gemeinsame Sprache als Basis zwischen Sender und Empfänger für eine gelungene Kommunikation anzunehmen.

Ist es damit nicht naheliegend, ältere Menschen im Face-to-face Fundraising einzusetzen?
service94 hat das Wissen um diesen Zusammenhang jedenfalls dazu bewogen, ein Team von älteren Mitarbeitern, den so genannten „Best-Agern“, zu gründen.
Das Team Kirchhoff-Spiecker macht Fördererwerbung für die DRF-Luftrettung. Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter gehören der „Generation 50 plus“ an. Der 53-jährige Michael Kunz ist einer von ihnen. Der Familienvater und sechsfache Großvater verfügt beruflich über einen großen Erfahrungsschatz, der ihm bei seiner jetzigen Tätigkeit zugute kommt. Bereits optisch wirkt der grauhaarige Herr mit dem offenen Lächeln und der besonnen Art zu sprechen, vertrauenerweckend. Seine Lebenserfahrung und die gute Beobachtungsgabe sind überaus nützliche Eigenschaften, er ist den jüngeren Kollegen damit im Vorteil. Michael Kunz ist geduldig und einfühlsam, er hört den Menschen zu und beantwortet ihre Fragen ausführlich und ruhig. Dass er manchmal auch Seelentröster ist, sieht der 53-Jährige als Teil seines Berufs. „Die DRF Luftrettung ist im Krankentransport und in der Notfallrettung tätig. Viele Menschen haben traurige Erfahrungen mit kranken oder verunfallten Angehörigen und Freunden gemacht. Hierüber möchten sie manchmal mit mir sprechen. Das empfinde ich als vollkommen normal und ich höre ihnen gerne zu.“
Die Zusammenarbeit zwischen den jüngeren und älteren Kollegen ist hervorragend.  sie lernen voneinander gegenseitig. Die älteren Kollegen haben einen Vorbildstatus und den Anspruch, ihm gerecht zu werden. Die jüngeren Mitarbeiter sorgen mit ihrer Offenheit und Leichtigkeit für eine gute Stimmung im Team.
Der Erfolg des Teams Kirchhoff-Spieker gibt dem Projekt Recht. Überdurchschnittlich viele Menschen werden von den Zielen der DRF Luftrettung überzeugt und zu regelmäßigen Förderern.
Die Idee, mit einer „Initiative 50plus“ älteren Menschen mit Lebenserfahrung und Branchen-, Fach und Spezialkenntnissen neue Berufschancen zu geben, stammt übrigens aus dem Jahr 2005, dem Kabinett Angela Merkel I.
Franz Müntefering war zu diesem Zeitpunkt der verantwortliche Bundesminister für Arbeit und Soziales und reagierte mit diesem Programm auf die gesetzliche Anhebung des Renteneintrittsalters von 65 auf 67 Jahren.
Zum 1. Mai 2007 trat das „Gesetz zur Verbesserung der Beschäftigungschancen älterer Menschen“ in Kraft. Arbeitgeber können unter bestimmten Voraussetzungen  einen Lohnkostenzuschuss bei der Arbeitsagentur beantragen.

Für die service94 GmbH hat das Modell 50plus sicherlich Zukunft.